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Callilepis nocturna (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Plattbauchspinnen (Gnaphosidae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Swisttal-Dünstekoven


(xxl-Foto)
Weibchen
11.04.2007

(xxl-Foto)
Weibchen
11.04.2007
 
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(xxl-Foto)
Weibchen
11.04.2007

(xxl-Foto)
Weibchen
11.04.2007
 
Besondere Merkmale
Vorderkörper:
dunkelbraun bis braunschwarz und mit weißlichen bis gelblichen Härchen überzogen, die leicht abfallen bzw. abgerieben werden können; vordere Seitenaugen größer als vordere Mittelaugen, hintere Mittelaugen länglich und quer liegend; Sternum dunkelbraun

Hinterleib:
graubraun bis dunkelbraun mit weißlicher oder gelblicher Zeichnung, am Vorderrand des Hinterleibs ein bogenförmiger bis halbkreisförmiger Fleck, in der Mitte ein Paar runde Flecken und am Hinterrand ein Paar Querflecken

Beine:
hell- oder rotbraun bis braun; an Beinpaar I + II Femur und Tibia dunkler; Trochanter, Metatarsus und Tarsus nur am distalen Ende dunkler; an Beinpaar III + IV Femur und Tibia am distalen Ende dunkler, Trochanter, Metatarsus und Tarsus am distalen Ende nur schwach dunkler; Tibia I + II 3 Paar ventrale Stacheln, Metatarsus I 1 oder 2 Paar Stacheln

Körperlänge: Männchen: 4-5 mm; Weibchen: 5-6 mm

Ähnliche Arten: Callilepis schuszteri (HERMAN) ist deutlich seltener, sieht C. nocturna aber sehr ähnlich. Die Unterschiede liegen im Bulbus der Männchen und dem Vorderrand der weiblichen Epygene (= unterbrochen, im Gegensatz zu C. nocturna). Aktuell sind keine Nachweise von C. schuszteri in NRW bekannt, aber ein Vorkommen ist potentiell möglich.

Lebensraum
Callilepis nocturna ist eine stenöke Art thermo- und xerophiler Standorte. Sie bewohnt vor allem Calluna-Heiden, trockene lichte Wälder, Weinberge und lichte (trockene) Ruderalstandorte. Zudem ist sie auch auf (Halb-)Trocken- und Magerrasen und in Dünen zu finden.

Biologie und Lebensweise
Callilepis nocturna lebt vor allem unter Steinen, manchmal auch in der Bodenstreu.
Sie ist ein Nahrungsspezialist und ernährt sich ausschließlich von Ameisen. Sie dringt aktiv in Ameisennester ein, wobei sie den ruckartigen Gang der Ameisen imitiert. Die Ameisen werden von vorne angegriffen. Diese beißt sie in die Basis der Antennen und zieht sich für ca. 1 Minute zurück. Nachdem das Gift seine Wirkung entfaltet hat, kommt sie zurück und beißt die Ameise länger. Dann schleppt sie ihre Beute in ein Versteck und verschließt dieses mit einem Gespinst (FOELIX 1992).

Adult: von April bis August

Nahrung
Als Nahrung dienen ausschließlich Ameisen.

Verbreitung in D/Welt
Callilepis nocturna ist in Europa und Asien verbreitet. In Deutschland kommt sie vor allem in den Tieflagen (große Flusstäler) Süd- und Mitteldeutschlands und im südlichen Teil des Norddeutschen Tieflands vor. Die bisherigen Fundpunkte von Callilepis nocturna in Deutschland finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
Callilepis nocturna ist in NRW selten zu finden. Die Verbreitung beschränkt sich auf das Tiefland (Rheinland, Ruhrgebiet, Münsterland).

Benutzte Literatur
HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1-460 S.

HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.

JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.

LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.

MURPHY, J. (2006): World Distribution Map - Callilepis nocturna.

REIMOSER, E. (1937): Spinnentiere oder Arachnoidea. 16. Familie. Gnaphosidae oder Plattbauchspinnen. In: F. DAHL, M. DAHL & H. BISCHOFF (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile. 33. G. Fischer, Jena. 1-223.

SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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