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Kellerspinne - Amaurobius ferox (WALCKENAER, 1830)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Finsterspinnen (Amaurobiidae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Bonn-Lannesdorf


(xl-Foto)
Weibchen
17.04.2005

(xl-Foto)
Weibchen
03.05.2005

(xl-Foto)
Weibchen
03.05.2005
Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale
Vorderkörper: rotbraun mit dunkel rotbraunen bis fast schwarzem Augenbereich. Auch die Cheliceren sind ebenfalls dunkel rotbraun bis fast schwarz. Das Sternum ist gelblich gefärbt. Am Bulbus der männlichen Taster befindet sich eine auffällig weiß gefärbte "Blase".

Hinterleib: Schwarzgrau bis fast schwarz. In vorderen Bereich befindet sich eine Zeichnung, die aus länglichen gelbgrau gefärbten sich zu einem nach oben geöffneten U zusammenschließenden Flecken besteht. In der Mitte der U-förmigen Zeichnungen befindet sich ein heller Herzfleck. Nach hinten folgt dieser Zeichnung eine gelbgraue Winkelzeichnung aus mehreren nach hinten verbleichenden Elementen. Bei dunklen Exemplaren kann die Hinterleibzeichnung auch schwach ausgebildet bzw. kaum erkennbar sein.

Beine: rotbraun, stark behaart. Helle Exemplare können eine undeutliche Ringelung aufweisen.

Ähnliche Arten: Amaurobius ferox sehr ähnlich ist A. jugorum. Sicher können beide Arten nur anhand genitalmorphologischer Merkmale unterschieden werden. Allerdings sind von A. jugorum nur sehr wenige Funde in Ost-Deutschland bekannt.

Körperlänge: Männchen: 8,5-10 mm; Weibchen: 11-16 mm

Lebensraum
Die Kellerspinne ist häufig in Häusern, Kellern und Mauerritzen zu finden. Auch in Höhlen und an Höhleneingängen kann man sie antreffen. Daneben kommt sie aber auch in Gärten, auf Brachflächen und Ruderalstandorten vor.

Biologie und Lebensweise
Amaurobius ferox ist nachaktiv. Tagsüber versteckt sie sich in Mauerlöchern, Ritzen und unter Steinen, wo sie ein röhrenförmiges Wohngespinst anlegt. Von dort aus wird ein unregelmäßiges aus bläulichen Wollfäden bestehendes Fanggespinst angelegt.

Adult vom Herbst bis zum Frühjahr.

Die Männchen gehen besonders im Frühjahr auf Partnersuche. Haben sie das Gespinst eines Weibchens gefunden, dann machen sie sich durch Trommeln mit den Tastern am Netz bemerkbar. Das Männchen vollführt anschließend eine Art Tanz. Die Balz kann mehrere Stunden andauern. Nach der Begattung wird aus der weißen "Blase" am Bulbus der Männchen eine weiße Masse übertragen, die in der weiblichen Geschlechtsöffnung hängen und sichtbar bleibt.
Das Weibchen zieht sich mit dem Eikokon in ihren Schlupfwinkel zurück und bewacht diesen bis zum Schlupf der Jungspinnen. Dann stirbt das Weibchen und dient den Jungspinnen als erste Nahrung.

Nahrung
Insekten, Asseln und Spinnen

Verbreitung in D/Welt
In ganz Deutschland verbreitet und häufig. Ein genaues Verbreitungsmuster der Kellerspinne in Deutschland finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
Die Kellerspinne ist in NRW weit verbreitet und häufig.

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (1984): Spinnen. Beobachten, bestimmen. Neumann-Neudamm. Melsungen, Berlin, Basel, Wien. 160 S.

HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.

JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.

SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.

LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.

HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1 -460.

FOELIX, R. F. (1992): Biologie der Spinnen. Thieme Verlag. Stuttgart. 331 S.


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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