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Kielaugen-Schnurfüßer - Proteroiulus fuscus (AM STEIN, 1857) |
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Artenprofil von Peter Decker |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Überklasse: | Tausendfüßer (Myriapoda)
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Klasse: | Doppelfüßer (Diplopoda)
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Ordnung: | Schnurfüßer (Julida)
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Familie: | Schnurfüßer (Blaniulidae)
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Foto (© Axel Steiner (1-5), Peter Decker (6), www.diplopoda.de)
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Breckerfeld (1-5), Felsenmeer (Odenwald) (6)
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(xxl-Foto) 08.09.2007 |
(xxl-Foto) 08.09.2007 |
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(xxl-Foto) 08.09.2007 |
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(xxl-Foto) |
Besondere Merkmale |
Hellbraune bis braune Art mit dunkleren, rostbraunen bis braunschwarzen, Wehrdrüsen. 8 bis 10 Ocellen bilden eine Reihe, welche nach vorne hin doppelreihig wird und somit dem Augenfeld eine schmal dreieckige Form verleiht.
Kopf von Proteroiulus fuscus. Deutlich erkennbar die schwarze dreieckige Augenpartie (© Peter Decker, www.diplopoda.de)
6 bis 14 Borsten pro Metazonit (hinterer Abschnitt der Rumpfsegmente), welche ein bißchen länger sind als der Metazonit breit ist. Die Backen der Männchen sind in einem zäpfchenartigen Zahn vorgezogen. Prozonite (vorderer Abschnitt der Rumpfsegmente) runzelig, Metazonite derb gefurcht bis unterhalb der Wehrdrüsen.
Proteroiulus fuscus, vor allem die juvenilen Stadien, kann sehr leicht mit Nopoiulus kochii und Choneiulus palmatus verwechselt werden. Er unterscheidet sich aber als Juvenil (Jungtier) durch den Besitz von weniger als 10 Borsten pro Segment (N. kochii) und ist dunkler gefärbt (C. palmatus).
31-45 Segmente
Körperlänge: Männchen: 7-11 mm lang, 0,52-0,7 mm breit
Weibchen: 7-15 mm lang, 0,5-0,88 mm breit
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Lebensraum |
Unter der Rinde alter Baumstubben, unter Moos, in der Laubstreu und im Boden lebende Art. Man findet sie in sehr feuchten Erlenbrüchen, in trockenen Kieferwäldern und Hochmooren. Auch in Ameisen-, Vogel-, Eichhorn-, Maulwurf- und Hornissennestern.
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Biologie und Lebensweise |
Eier werden von Mai bis Juli gelegt und die Tiere erreichen nach ca. 3 Jahren die Geschlechtsreife. Bei höheren Temperaturen reifen die Tiere schneller.
Proteroiulus fuscus vermehrt sich parthenogenetisch (eingeschlechtliche Fortpflanzung aus unbefruchteten Eiern) und Männchen sind selten, aber nicht so selten wie bei Nemasoma varicorne. Die Männchen entwickeln sich meist unter optimalen Bedingungen aus unbefruchteten Eiern der Weibchen, sie scheinen aber keinen Nutzen für die Fortpflanzung zu besitzen.
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Nahrung |
Wahrscheinlich morsches Holz, Laubstreu und Moos.
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Verbreitung in D/Welt |
Der Kielaugen-Schnurfüßer ist in ganz Deutschland verbreitet. Bis auf die iberische Halbinsel auch in ganz Europa verbreitet.
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Verbreitung in NRW |
In ganz NRW verbreitet.
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Benutzte Literatur |
BLOWER, J. G. (1985): Millipedes. Keys and notes for the identification of the species. -
Synopses of the British Fauna 35: 1-242.
SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.
Zur Buchliste weiterer interessanter Tausendfüßler-Bücher auf www.natur-in-nrw.de
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Weitere Informationen zu Doppelfüßern (Diplopoda) im Internet |
www.diplopoda.de: Artenlisten, Artenprofile, Biologie (Aufbau), Bestimmungsschlüssel, Links usw.
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