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Gemeiner Gepunkteter Schnurfüßer - Cylindroiulus punctatus (LEACH, 1815)
Artenprofil von Peter Decker


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Überklasse: Tausendfüßer (Myriapoda)
Klasse: Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung: Schnurfüßer (Julida)
Familie: Schnurfüßer (Julidae)
Synonyme:
Allaiulus punctatus (LEACH, 1815),
Cylindroiulus silvarum (MEINERT, 1868)

Fotos (© Axel Steiner 1-5, Peter Decker 6)
Breckerfeld (1-5), NSG Fulder Aue - Ilmen Aue (6)


(xxl-Foto)
06.04.2006

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09.04.2006

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06.04.2006
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
09.04.2006

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09.04.2006

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Präparat
Besondere Merkmale
Das charakteristischste Merkmal dieser mittelgroßen Art mit seidenartigem Glanz ist das keulig verdickte Schwänzchen des letzten Segmentes (Telson).



Schwanzende (Telson) von Cylindroiulus punctatus (Foto © Peter Decker)


Die Grundfarbe von Cylindroiulus punctatus ist stroh- bis hellbraun, teilweise auch dunkler, mit wesentlich dunkleren Wehrdrüsen, was dem Tier ein gepunktetes Aussehen verleiht.



Rumpfsegmente von Cylindroiulus punctatus (Foto © Peter Decker)


Die Beine haben eine gelbliche Farbe. Die Wehrdrüsenausgänge sind klein und berühren die Naht zwischen Prozonit (= vorderer Teil der Rumpfringe) und Metazonit (= hinterer Teil der Rumpfringe). Die Prozoniten sind glatt, die Metazoniten dicht, gleichmäßig und tief gefurcht. Analklappen mit je 3 Borsten.

41-56 Segmente

Körperlänge:
Männchen: 14,2-17,5 mm lang, 1,17-1,31 mm breit
Weibchen: 14,0-27,0 mm lang, 1,45-2,00 mm breit breit

Lebensraum
Der Gepunktete Schnurfüßer ist eine hygrophile (= wasserliebende) stenotope (= eng an einen Lebensraum gebunden) Waldart, die vor allem in alten Stubben, morschem Geäst und der Laubstreuschicht vorkommt. Sie kommt sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern vor. Diese Art kommt auch auf sauren Böden vor.

Biologie und Lebensweise
Cylindroiulus punctatus kommt vor allem tief im Holz und unter der Rinde von Bäumen vor und ist weniger häufig in der Bodenstreu anzutreffen. Er konnte bis in 4,80 m Höhe nachgewiesen worden. Gefunden wurde er auch in Vogel- und in Ameisennestern (Lasius niger, Formica rufa, Formica pratensis).
Paarungen finden von März bis November statt. Das Weibchen legt ca. 20-80 Eier im Holz ab, wobei die Anzahl der Eier mit zunehmenden Alter steigt. Die Tiere erreichen nach 3 Jahren die Geschlechtsreife, aber nur die Weibchen häuten sich anschließend noch mehrmals. Den Winter über hält sich diese Art meist unter Rinde auf, zieht sich aber auch teilweise in den Mineralboden zurück.

Nahrung
Die Hauptnahrung des Gepunkteten Schnurfüßers stellen Laubstreu und Holz dar, aber auch Moos wird gelegentlich gefressen.

Verbreitung in D/Welt
In Nord- und Westeuropa. In Deutschland vor allem im Norden und Westen verbreitet und meist häufig.

Verbreitung in NRW
In ganz NRW verbreitet und häufig

Benutzte Literatur

BLOWER, J. G. (1985): Millipedes. Keys and notes for the identification of the species. - Synopses of the British Fauna 35: 1-242.

HAACKER, U. (1968): Deskriptive, experimentelle und vergleichende Untersuchungen zur Autökologie rhein-mainischer Diplopoden. - Oecologia 1: 87-129

HAACKER, U. (1968): Die Diplopoden des Rhein-Main-Gebietes. Senckenbergiana biologica 49 (1): 31-38

SCHALLNASS, H.-J.; Römbke, Jörg; Beck, Ludwig (1992): Zur Biologie eines Buchenwaldbodens. 15. Die Doppelfüßer (Diplopoda). Carolinea 50: 145-170 - (ISSN: 0176-3997).

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). - Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm

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Weitere Informationen zu Doppelfüßern (Diplopoda) im Internet

www.diplopoda.de: Artenlisten, Artenprofile, Biologie (Aufbau), Bestimmungsschlüssel, Links usw.