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Erlengast, Erlenweichwanze - Pantilius tunicatus  (FABRICIUS, 1781)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 03.01.2014


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schnabelkerfe (Hemiptera)
Unterordnung: Wanzen (Prosorrhyncha
(Heteroptera und Coleorrhyncha))
Familie: Weichwanzen (Miridae)
Unterfamilie: Mirinae

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld


(xxl-Foto)
28.09.2008

(xxl-Foto)
28.09.2008

(xxl-Foto)

28.09.2008
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)

28.09.2008

(xxl-Foto)

21.09.2007

(xxl-Foto)

18.09.2007
unausgefärbt
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen




Kopf der Erlenweichwanze (Pantilius tunicatus, © Axel Steiner) (xxl-Foto)

Große, länglich-ovale Wanzenart; tiefe Längsfurche zwischen den Augen (oft als scheinbar schwarzer Streifen gedeutet); grünliche Grundfärbung mit roten und schwarzen Elementen; Cuneus (= dreieckiger Abschnitt im Vorderflügel, der meist stärker sklerotisiert ist) meist rot und gelbgrün; die Adern der Membran (= häutiger Spitzenteil des Vorderflügels) rot; die letzten beiden Fühlerglieder ziemlich kurz; die beiden inneren Fühlerglieder dicker als die äußeren; das 2. Fühlerglied ist leicht keulig verdickt und viel länger als die beiden äußeren zusammen; Seiten des Halsschilds (= Pronotum) scharfkantig; Hinterbeine nur wenig länger als die Mittelbeine; Schenkel körperfern (= distal) braun punktiert

Die frisch geschlüpften Imagines sind in den ersten Tagen noch anders (= einfarbig hell bläulich-grün, vgl. Foto 6!) gefärbt und die charakteristische Rotfärbung erscheint erst später. Körperlänge: 8,0-10,2 mm

Ähnliche Arten: Die Art ist die einzige ihrer Gattung und eigentlich unverwechselbar.

Lebensraum
Der Erlengast lebt auf Erlen (Alnus), Hasel (Corylus) und selten auch auf Birke (Betula) und nach SAUER (1996) auch an Ulme (Ulmus), wo sie an den Knospen und Blütenständen saugt. In den Alpen bis über 1600 m ü. NN anzutreffen.

Biologie und Lebensweise
Erst ab Ende August/September und bis Anfang November können ausgewachsene Exemplare von Pantilius tunicatus angetroffen werden. Damit sind sie eine der im Jahresverlauf am spätesten auftretenden Wanzenarten. Obwohl die Wanzen lang geflügelt (= makropter) sind, fliegen sie relativ selten. Ab Oktober findet die Paarung und anschließend die Eiablage statt. Die Überwinterung findet als Ei statt, die Larven schlüpfen dann im folgenden Sommer.

Nahrung
Die unreifen Fruchtstände und jungen Triebe von Erlen (Alnus), Hasel (Corylus) und Birke (Betula) werden angezapft und besaugt.

Verbreitung in D/Welt
Von Skandinavien (ohne den hohen Norden) bis in den nördlichen Mittelmeerraum und im Osten bis Sibirien/Nordchina verbreitet. WAGNER (1952) beschreibt die Art als überall häufig.

Verbreitung in NRW
Über die Verbreitung der Art in NRW liegen mir wenig Informationen vor. Ich selber habe den Erlengast in Breckerfeld sowohl an Erlen als auch an Haselnuss-Stäuchern gefunden. Nach Michael DREES (E-Mail-Mitteilung vom 03.01.2014) ist Pantilius tunicatus im Raum Hagen überall häufig.

Benutzte Literatur
SAUER, F. (1996): SAUERS Naturführer - Wanzen und Zikaden nach Farbfotos erkannt. 184 S.

WACHMANN, E. (1989): Wanzen beobachten - kennenlernen. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen. 274 S.

WACHMANN, E., MELBER A., DECKERT J. (2004): Wanzen Band 2: Microphysidae und Miridae, Die Tierwelt Deutschlands, 75. Teil, Goecke & Evers, Keltern

WAGNER, E. (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: F. DAHL "Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise", 41. Teil. Jena, Gustav Fischer Verlag, 218 S.


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Weitere Informationen zu Wanzen (Prosorrhyncha) im Internet

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Wanzen in NRW (Helga Stein): Wissenswertes über Wanzen, Fotogalerie, Systematik, Steckbriefe...


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