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Weiße Breitbandschwebfliege - Ischyrosyrphus laternarius (MÜLLER, 1776)
Artenprofil von Axel Steiner
letzte Änderung: 14.07.2013


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Diptera (Zweiflügler)
Familie: Schwebfliegen (Syrphidae)

Synonym:

Leucozona laternaria

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld (NSG Saure Epscheid)


10.07.2013
Weibchen
(xxl-Foto)

10.07.2013
Weibchen
(xxl-Foto)

10.07.2013
Weibchen
(xxl-Foto)
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen



Weibliche Weiße Breitbandschwebfliege

samtschwarzer Hinterleib mit 3 Querbinden; die Flecken auf dem 2. Segment sind meist gelblich, die auf den Segmenten 3 und 4 gewöhnlich "staubig-grau"; Querbinde am 2. Segment viel breiter als an den Segmenten 3 und 4; die beiden Flecken auf dem 2. Segment sind deutlich voneinander getrennt; hauptsächlich schwarz gefärbtes Schildchen mit gelblichem Hinterrand; Vorderbeine mit gelben Knien; Vorder- und mittlere Beine sind an den Schienen und an den Tarsen ausgedehnt schwarz gefärbt; Scheitel des Weibchen schwärzlich, nach den Fühlern bräunlich; Augen dicht behaart; Fühler mattschwarz; Gesicht gelb mit brauner Mittelstrieme; Flügel mit großen braunschwarzen Flecken unterhalb des Stigmas; Flügellänge: 7-10 mm

Körperlänge: 10-12 mm


Ähnliche Art:
Blaue Breitbandschwebfliege (Ischyrosyrphus glaucius): Mit 10-14 mm etwas größer und breiter gebaut; gelbes Schildchen; Vorder- und mittlere Beine sind an den Schienen und an den Tarsen gelb gefärbt; die Flecken auf dem 2. Segment sind am oberen Rand miteinander verschmolzen

Lebensraum
Im Mittel- und Hochgebirge in Waldbiotopen insbesondere an Waldrändern oder auf an Wäldern angrenzenden Wiesen zu finden. Im Flachland wird die Weiße Breitbandschwebfliege immer seltener. In Breckerfeld habe ich die Art am Rande eines sumpfigen Auwaldes (Erle) und eines verlandenden Teiches an einer Böschung auf Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) sitzend, im Naturschutzgebiet "Saure Epscheid" gefunden.

Biologie und Lebensweise
Flugzeit: Mai bis September mit Höhepunkt im Sommer (Juli/August)

Die waldliebende, wenig hitzeverträgliche und höhere Luftfeuchtigkeit liebende Art ist an heißen Tagen eher im Schatten oder Halbschatten zu finden.
Die Larven ernähren sich von Blattläusen (zoophag: aphidivor). STUBBS (2002) gibt die Gattung Cavariella als Nahrung der Larven an, so dass z. B. die Gierschblattlaus (Cavariella aegopodii) als Beute in Frage kommen könnte.
Die Weiße und die Blaue Breitbandschwebfliege kommen oft an den gleichen Standorten vor.

Nahrung



Weibliche Weiße Breitbandschwebfliege (Foto: Axel Steiner, 10.07.2013, xxl-Foto)

Erwachsene Ischyrosyrphus laternarius sind hauptsächlich auf Doldenblüten (z. B. Wiesen-Bärenklau, Riesen-Bärenklau) zu finden. Neben dem eigenen Fund hat auch DREES (1997) die Art auf Bärenklaublüten (Heracleum spondylium) angetroffen. KORMANN (1988) gibt auch Giersch (Aegopodium podagraria), Engelwurz (Angelica sylvestris) und Pastinak (Pastinaca sativa) als Nahrungspflanzen an.

Verbreitung in D/Welt
Die paläarktisch verbreitete Art ist in Europa v. a. in Nord- und Mitteleuropa anzutreffen. Die Art gilt als weit verbreitet aber nicht häufig. In folgenden Ländern/Gebieten ist die Weiße Breitbandschwebfliege anzutreffen: Norwegen, Schweden, Finnland, Großbritannien, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Niederlande, Dänemark, Deutschland, Polen, Schweiz, Rumänien, Rußland, Sibirien, Ferner Osten, Mongolei, China, Japan, Nordamerika

Verbreitung in NRW
Auch in NRW ist diese hübsche Schwebfliegenart eher selten anzutreffen. In den flacheren Großlandschaften Niederrheinisches Tiefland, Niederrheinische Bucht und Westfälische Bucht mit westfälischem Tiefland in der Schwebfliegen-Checkliste (FREUND, SSYMANK & STANDFUSS, 2005) ohne Funddaten. Im Weserbergland, Eifel/Siebengebirge und im Süderbergland jedoch vertreten. Ich habe die Art erst ein einziges Mal in NRW in Breckerfeld im Naturschutzgebiet "Saure Epscheid" gefunden. Weitere Fundorte liegen aus Hagen (DREES, 1997) vor.

Benutzte Literatur
BARKEMEYER. W. (1994): Untersuchung zum Vorkommen der Schwebfliegen in Niedersachsen und Bremen (Diptera:Syrphidae). Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. Heft 31, 1-514, Hannover.

BARTSCH, H. (2009): Tvåvingar: Blomflugor. Diptera: Syrphidae: Syrphinae. Denna volym omfattar samtliga nordiska arter. Nationalnyckeln till Sveriges Flora och Fauna. ArtDatabanken, SLU, Uppsala. 406 S.

BASTIAN, O. (1986): Schwebfliegen (Syrphidae); Die Neue Brehm-Bücherei Band 576, Wittenberg - 168 S.

DREES, M. (1997): Zur Schwebfliegenfauna des Raumes Hagen (Diptera: Syrphidae), Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde - 59. Jahrgang, Heft 2, Münster - 64 S.

KORMANN, K. (1988): Schwebfliegen Mitteleuropas: Vorkommen - Bestimmung - Beschreibung, ecomed-Verlag, Landsberg a.L. - 176 S.

KORMANN, K. (2002): Schweb- u. Blasenkopffliegen Mitteleuropas, Fauna-Verlag, Nottuln - 270 S.

RÖDER, G. (1990): Biologie der Schwebfliegen Deutschlands (Diptera: Syrphidae). Erna Bauer Verlag. 575 S.

STUBBS, A. E. (2002): British Hoverflies. An Illustrated Identification Guide. Text and illustrated keys by Alan E. Stubbs. Colour plates depicting 190 species by Steven J. Falk. British Entomological and Natural History Society London. 469 S.

VAN VEEN, M. P. (2004): Hoverflies pf Northwest Europe - Identification keys to the Syrphidae. KNNV Publishing - 254 S.


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Weitere Informationen zu Schwebfliegen (Syrphidae) im Internet

Privatseite über Schwebfliegen von Wolfgang Rutkies: Infos, sehr viele Fotos, Links, Artenlisten

Englische Seite über Fliegen, u. a. auch Schwebfliegen: www.diptera.info: Jede Menge Bilder (1155: Stand 14.07.2013), Forum...


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