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Rotbraunes Ochsenauge, Rostbraunes O., Braungerändertes O., Gelbes O.
Pyronia tithonus (LINNAEUS, 1767)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)

Synonyme:

Maniola tithonus, Epinephele tithonus

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Wachtberg-Ließem


(xxl-Foto)
Männchen
31.07.2010

(xxl-Foto)
Männchen
31.07.2010

(xxl-Foto)
Männchen
31.07.2010
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Imago:
Die Flügeloberseite ist breit braun gerandet und im Inneren orangegelb. Die Basis der Hinterflügel und beim Männchen im mittleren Teil des orangenen Vorderflügels braun. Im orangenen Vorderflügelteil befindet sich nahe der Spitze ein dunkler Augenfleck mit zwei weißen Punkten, von denen einer klein und unscheinbar sein bzw. ganz fehlen kann. Die Vorderflügelunterseite ähnelt der Oberseite, wobei sie meist etwas blasser erscheint und die zwei weißen Punkte im Augefleck deutlicher hervortreten. Die Hinterflügelunterseite ist graubraun mit einem hellbraunen Band im oberen Drittel (Postdiskalband). Dieses wird von dunklen weiß gekernten Punkten gesäumt, die vorne unterhalb (Richtung Flügelbasis) und hinten oberhalb (Richtung Flügelrand) des Bandes liegen.

Flügelspannweite: 30-50 mm


Raupe:
Die Raupe ist hellgrau oder grün gefärbt und hat einen dunklen Längsstreifen auf dem Rücken und mehrere gelbliche Längsstreifen auf den Seiten. Sie ist mit gelblich braunen Härchen überzogen.

Puppe:
Die Stürzpuppe ist braun gefärbt und hat eine schwarze Zeichnung.

Ähnliche Arten:



Großes Ochsenauge (Maniola jurtina - Foto: © Nicolaj Klapkarek)

Maniola jurtina: Augenfleck im Vorderflügel nur mit einem weißen Punkt; weiß gekernte Punkte auf Hinterflügelunterseite fehlen. Beim Männchen fehlt auch das Postdiskalband auf der Hinterflügelunterseite und die Flügeloberseiten sind braun gefärbt.

Lebensraum
Imago:
Das Rotbraune Ochsenauge fliegt gerne an blütenreichen Waldsäumen mit strukturreicher Strauchschicht. Zudem ist es auch auf gebüschreichen bzw. mit Hecken durchzogenen Wiesen und Weiden (Magerrasen, Halbtrockenrasen und nicht zu intensiv genutztem Frischgrünland), in lichten Wäldern und auf Waldlichtungen zu finden. In Sandgebieten werden Calluna-Heiden besiedelt.

Larve:
Die Raupe von Pyronia tithonus kommt in grasreichen Saumstrukturen sowie auf grasreichen Brachflächen und Staudenfluren vor.

Biologie und Lebensweise
Das Rotbraune Ochsenauge bildet eine Generation aus. Die Flugzeit beginnt Anfang Juli und endet Anfang September. Die Eier werden einzeln auf die Blattoberseite von Gräsern abgelegt oder aber über grasreicher Vegetation fallengelassen. Nach 14 Tagen schlüpfen die Raupen - nehmen im Sommer jedoch kaum Nahrung auf (= Sommerdiapause). Im Herbst beginnt die nachtaktive Raupe dann mit der Nahrungsaufnahme bevor sie in diesem Entwicklungsstadium überwintert. Nach dem Winter ist die Raupe im Juni ausgewachsen und verpuppt sich, bevor ab Juli dann erste frisch geschlüpfte Falter zu beobachten sind.

Nahrung
Imago:
Zahlreiche Blütenpflanzen, gerne an Ackerkratzdistel (Cirsium arvense), Goldrute (Solidago gigantea), Gemeiner Dost (Origanum vulgare), Feld-Thymian (Thymus pulegioides), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) oder Besenheide (Calluna vulgaris).

Raupe:
Als Nahrung dienen der Raupe Gräser wie Knäulgras (Dactylis glomerata), Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense), Ausdauernder Lolch (Lolium perenne), div. Schwingel-Arten (Festuca spec.), div. Rispengras-Arten (Poa spec.) oder div. Straußgras-Arten (Agrostis spec.).

Verbreitung in D/Welt
Das Rotbraune Ochsenauge besiedelt vor allem Süd-, West- und Mitteleuropa. Auf den Britischen Inseln ist es nur im Süden verbreitet. Östlich reicht sein Verbreitungsgebiet bis auf den Balkan, in den Kaukasus, nach Griechenland und in die West-Türkei. Nördlich kommt Pyronia tithonus bis nach Dänemark vor. Nordeuropa, Süd-Italien und die Alpen werden hingegen nicht besiedelt. Darüber hinaus gibt es in Marokko eine kleine Exklave im Atlas-Gebirge. Das Rotbraune Ochsenauge ist zwar über ganz Deutschland verbreitet, aber nicht häufig und auf wärmere Regionen, wie z. B. die Oberrheinebene oder die Kölner Bucht beschränkt.

Verbreitung in NRW
Das Rotbraune Ochsenauge ist in NRW selten und besiedelt vor allem das Rheinland. In der Roten Liste der bedrohten Schmetterlingsarten NRW's aus dem Jahre 1999 wird die Art als gefährdet (RL 3) eingestuft. In den Naturgroßräumen Westfälische Bucht, Weserbergland, Süderbergland, Bergisches Land, Sauer- und Siegerland fehlt das Rotbraune Ochsenauge.

Benutzte Literatur
EBERT, G. und RENNWALD, E. (1993): Die Schmetterlinge Baden Württembergs. Band 2, Tagfalter II. Ulmer Verlag Stuttgart. 535 S.

TOLMAN, T. & LEWINGTON, R. (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Kosmos. Stuttgart. 319 S.

WEIDEMANN, H.-J. (1986): Tagfalter: beobachten, bestimmen. Naturbuch-Verlag Augsburg. Bd. 1, 288 S.


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Weitere Informationen zu Schmetterlingen (Lepidoptera) im Internet

Portal für Schmetterlinge und Raupen (Walter Schön): fast 7000 Fotos, mehr als 600 Artenportraits, Bestimmungshilfen, Infos, Kontakte, Links (Stand 02/2009)

Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V.: Infos, Kontakte, Links

Naturschutzbund (NABU) Nordrhein-Westfalen: TagfalterMonitoring in NRW, Kartieranleitung, Kommentierte Artenliste NRW, Infos...

Moths and Butterflies of Europe and North Africa: Diese italienische Seite in englischer Sprache zeigt jede Menge Fotos zu den Tag- und Nachtfaltern Europas.


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