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Grüner Zipfelfalter, Brombeer-Zipfelfalter - Callophrys rubi (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge und Feuerfalter (Lycaenidae)

Fotos (© Christine Reichardt)
Höxter (NSG Räuschenberg)


02.05.2009
(xxl-Foto)

18.04.2010
(xxl-Foto)

01.05.2009
(xxl-Foto)
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

23.04.2010
(xxl-Foto)

18.04.2010
(xxl-Foto)
 
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Falter:
Arttypische smaragdgrüne Flügelunterseiten (einziger heimischer Tagfalter mit grüner Flügelunterseite! Bei feuchten Flügeln erscheint die Färbung jedoch eher bräunlich); Augen weiß gerandet; dünne weiß gestrichelte Linie auf der Hinterflügelunterseite (fehlt gelegentlich); goldener Außenrand
Männchen: Flügeloberseite hellbraun; Weibchen: Flügeloberseite dunkelbraun

Spannweite: 26-30 mm; Vorderflügellänge: ca. 14 mm

Ähnliche Arten:
Obwohl es eine ganze Reihe an anderen Zipfelfalterarten gibt ist der Grüne Zipfelfalter aufgrund der grünen Flügelunterseiten unverwechselbar.

Ei:
Durchmesser: ca. 0,7 mm; Höhe: ca. 0,5 mm; glänzendgrüne Färbung mit weiß gefärbter Wabenstruktur; Umriß unregelmäßig gezahnt

Raupe:
Grüne asselförmige Raupe (Lycaenidenassel) mit gelben Rücken- und Seitenstreifen und braunen auffallend lang abstehenden Haaren.

Puppe:
Bräunliche, dunkel marmorierte, braun beborstete tönnchenförmige Bodenpuppe.

Lebensraum
Zu den bevorzugt vom Grünen Zipfelfalter besiedelten Lebensräumen zählen trockene mit Schlehen bewachsene Hänge/Säume, sonnige Waldwege, sonnige Kiefernwälder, Schonungen, Magerrasen, Kalktrockenrasen, in Heiden, Ginsterheiden und Mooren.

Biologie und Lebensweise



Weibchen des Grünen Zipfelfalters bei der Eiablage (Foto © Christine Reichardt, NSG Räuschenberg/Höxter, 01.05.2009) (xxl-Foto)

Der Grüne Zipfelfalter bildet eine (bis zwei: in warmen Gegenden) Generation pro Jahr. Die Falter fliegen von Mitte April bis Anfang Juni (Juli). Die Männchen kehren bei Störungen gerne wieder zu ihren Sitzwarten zurück (Territorialverhalten). Oft sitzen sie mit geschlossenen Flügeln in der Krautschicht. Die Eiablage findet einzeln an den Blütenknospen der Futterpflanzen statt.
Raupen sind von Mai bis August zu finden. Die Puppe überwintert in der Moosschicht und kann interessanter Weise bei Störungen zirpen (SCHWEIZERISCHER BUND FÜR NATURSCHUTZ, 1987)!

Nahrung
Die Raupe ernährt sich von unterschiedlichen Nahrungspflanzen (= polyphag), wie z. B. verschiedenen Ginsterarten, Rotem Hartriegel, Moorbeere, Himbeere, Sonnenröschen, Fingerkraut und Klee-Arten. Da die Raupen kaum an Brombeerpflanzen fressen sollte auf den irreführenden Namen "Brombeer-Zipfelfalter" verzichtet werden.
Die Falter saugen an Blüten (z. B. Wiesen-Schaumkraut, Fichte, Zypressen-Wolfsmilch, Hahnenfuß, Weißdorn) und sollen auch gelegentlich Ausscheidungen von Birkenblättern aufnehmen.

Verbreitung in D/Welt
In der ganzen Paläarktis (Nordafrika, ganz Europa (ohne Schottland), östlich bis Ostasien) verbreitet.

Verbreitung in NRW
In der Roten Liste der bedrohten Schmetterlingsarten NRW (1999) wird der Grüne Zipfelfalter als "gefährdet" geführt. In den verschiedenen Naturgroßräumen NRWs schwankt die Einstufung von "vom Aussterben bedroht" bis "gefährdet (Liste der Lycaenidae (Bläulinge) in NRW mit ihrem Gefährdungsgrad). Leider ist der schöne Falter in ganz NRW relativ selten anzutreffen.

Benutzte Literatur
BÜHLER-CORTESI, T. (2009): Schmetterlinge. Tagfalter der Schweiz. Haupt-Verlag. 238 S.

DÖRING, E. (1955): Zur Morphologie der Schmetterlingseier. Akademie-Verlag, Berlin.

EBERT, G. & E. RENNWALD (HRSG.) (1993): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II. Verlag Eugen Ulmer. 535 S.

KOCH, M. (1966): Wir bestimmen Schmetterlinge - Tagfalter Deutschlands. Band 1, 4. Aufl. Neumann Verlag Radebeul.

NOVAK, I. & SEVERA, F. (1992): Der Kosmos-Schmetterlingsführer. 5., überarb. und verb. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos. 357 S.

RUCKSTUHL, T. (2002): Schmetterlinge und Raupen. Bestimmen - Kennenlernen - Schützen. Gondrom Verlag. Bindlach. 240 S.

SAUER, F. (1992): Tagfalter Europas nach Farbfotos erkannt. Sauers Naturführer. Fauna-Verlag, 145 S.

SCHWEIZERISCHER BUND FÜR NATURSCHUTZ (HRSG.)(1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. - Arten - Gefährdung - Schutz. 516 S.

THUST R., KUNA G., ROMMEL R.-P. (2006): Die Tagfalterfauna Thüringens; Naturschutzreport 23, Jena


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Weitere Informationen zu Schmetterlingen (Lepidoptera) im Internet

Portal für Schmetterlinge und Raupen (Walter Schön): über 7500 Fotos, mehr als 640 Artenportraits, Bestimmungshilfen, Infos, Kontakte, Links (Stand 01/2009)

Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V.: Infos, Kontakte, Links

Naturschutzbund (NABU) Nordrhein-Westfalen: TagfalterMonitoring in NRW, Kartieranleitung, Kommentierte Artenliste NRW, Infos...

Moths and Butterflies of Europe and North Africa: Diese italienische Seite in englischer Sprache zeigt jede Menge Fotos zu den Tag- und Nachtfaltern Europas.


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