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Lilagold-Feuerfalter, Kleiner Ampferfeuerfalter
Lycaena hippothoe (LINNAEUS, 1761)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 07.06.2015


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge und Feuerfalter (Lycaenidae)
Synonyme:


Polyommatus hippothoe, Heodes hippothoe, Chrysophanus hippothoe,
Palaeochrysophanes hippothoe

Fotos (© Jochen Rodenkirchen)
Nähe Blankenheim (Eifel)


(xxl-Foto)
   
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen



Männlicher Lilagold-Feuerfalter (Foto © Jochen Rodenkirchen, xxl-Foto per Bildklick)

Männchen: Flügeloberseiten rotorange glänzend mit schwarzen Säumen und blauviolettem Schimmer

Weibchen: Hinterflügeloberseite schwarzbraun gefärbt und mit orangefarbener Randbinde; Vorderflügeloberseite nicht leichtend und mit Reihen von schwarzen Flecken



Flügelunterseite des Lilagold-Feuerfalter (Foto © Jochen Rodenkirchen, xxl-Foto per Bildklick)

Die Flügelunterseiten weisen eine Reihe schwarzer Flecke auf.

Spannweite: 28-32 mm

Ei: weißliche Halbkugel mit groben 5- und 6-eckigen Vertiefungen, Eiboden dunkelgrün, Struktur weiß, Mikropylrosette 6-blättrig in tiefer Grube, Eidurchmesser = 0,65-0,7 mm, Höhe = 0,3 mm

Raupe: einfarbig grün gefärbt mit gewölbtem Rücken

Puppe: weißlich-gräulich mit dunklen Punkten, Gürtelpuppe

Lebensraum
Als geeignete Lebensräume bevorzugt der Lilagold-Feuerfalter feuchte blütenreiche Wiesenbrachen, nährstoffreiche Sumpfwiesen, Feuchtwiesen (Kohldistelwiesen), Waldlichtungen, Hochmoorränder und staudenreiche Bachränder.
Neben den oben aufgezählten eher feuchten Habitaten ist die Art aber auch auf Magerrasen zu finden.

Als problematisch erweist sich für den Lilagold-Feuerfalter (und viele andere Tier- und Pflanzenarten...) der Hang vieler Landbesitzer zur Entwässerung von Feuchtwiesen bzw. zu frühes ofer häufiges Mähen der Wiesen.

Biologie und Lebensweise
Der Lilagold-Feuerfalter fliegt von Ende Mai/Anfang Juni bis Ende Juli/ Anfang August in einer Generation. Die Männchen erscheinen einige Tage vor den Weibchen.
Im Zusammenhang mit der Geschlechterfindung ist ein auffällig rasanter Zickzackflug des Männchens beobachtet worden (EBERT et al. 1993).



Weiblicher Lilagold-Feuerfalter (Foto © Jochen Rodenkirchen, xxl-Foto per Bildklick)

Das Weibchen legt die Eier einzeln an der Blattoberseite in der Nähe der Blattbasis oder an den Pflanzenstängeln des Großen Sauerampfers (Rumex acetosa) ab. Dabei scheint eine Eiablage-Höhe von 25-40 cm bevorzugt zu werden (EBERT et al., 1993).
Die Raupen schüpfen im Spätsommer und sind dann von Juli bis in den Mai des Folgejahres an ihren Nahrungspflanzen zu finden. Die Art überwintert nach der ersten Häutung in einem frühen Raupenstadium. Die Raupen sind nachtaktiv und halten sich tagsüber versteckt.
Die Puppe ist mit einem Gürtel an ihrer Unterlage befestigt.

Nahrung
Raupen:
Als Nahrungsquelle der Raupen dienen die Blätter des Wiesen- Sauerampfers (Rumex acetosa), des Kleinen Sauerampfers (Rumex acetosella) und des Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis).

Imagines:
Die ausgewachsenen Falter besuchen verschiedene Blütenpflanzen. In der Literatur (EBERT, 1993) werden u. a. Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra), Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris), Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis) und Feld-Thymian (Thymus pulegioides) genannt.



Lilagold-Feuerfalter bei der Nahrungssuche am Schlangenknöterich (Foto © Jochen Rodenkirchen, xxl-Foto per Bildklick)

Verbreitung in D/Welt
In weiten Teilen Europas (N-Spanien bis Fennoskandinavien), M- und S-Sibirien, S-Ural bis zum Altai (Mittelasien) verbreitet. Nicht in Großbritannien, NW-Frankreich, den Niederlanden, S-Italien, S-Balkan, Griechenland vertreten. In West- und Südeuropa nur sehr lückenhaft verbreitet.

In der Deutschen Roten Liste der Bedrohten Schmetterlingsarten ist der Lilagold-Feuerfalter als "gefährdet" (RL3), bei starkem langfristigem und kurzfristigem Rückgang des Bestandes eingestuft.

Verbreitung in NRW
Aus NRW liegen u. a. einige wenige Fundmeldungen aus dem Weserbergland vor (PÄHLER & DUDLER, 2010). In der Roten Liste der bedrohten Schmetterlingsarten NRWs (SCHUMACHER et al., 2010) ist Lycaena hippothoe mit dem Status RL 2 = "stark gefährdet" eingestuft. In der Eifel, dem Siebengebirge, dem Sauer- und Siegerland und dem Weserbergland ist die hübsche Bläulingsart noch vereinzelt anzutreffen. Der Lilagold-Feuerfalter ist nicht in den Großlandschaften Niederrheinisches Tiefland, Niederrheinische Bucht, Westfälische Bucht, Westfälisches Tiefland und dem Bergischen Land vertreten.

Die bisher kartierten Fundpunkte innerhalb NRWs können Sie der Verbreitungskarte der Datenbank Schmetterlinge der AG Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen entnehmen.

Benutzte Literatur
BÜHLER-CORTESI, T. (2009): Schmetterlinge. Tagfalter der Schweiz. Haupt-Verlag. 238 S.

DÖRING, E. (1955): Zur Morphologie der Schmetterlingseier. Akademie-Verlag, Berlin.

EBERT, G. (HRSG.) (1993): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Bd. 2. Tagfalter II. Eugen Ulmer, Stuttgart. 535 S.

NOVAK, I. & SEVERA, F. (1992): Der Kosmos-Schmetterlingsführer. 5., überarb. und verb. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos. 357 S.

PÄHLER, R. & H. DUDLER (2010): Die Schmetterlingsfauna von Ostwestfalen-Lippe und angrenzender Gebiete in Nordhessen und Südniedersachsen. Band 1. - Eigenverlag. 608 S. Verl

SCHUMACHER et al. (2010): Rote Liste und Artenverzeichnis der Schmetterlinge - Lepidoptera - in Nordrhein-Westfalen. 4. Fassung, Stand Juli 2010 pdf

TOLMAN, T. & R. LEWINGTON (2012): Schmetterlinge Europas und Nordwestafrikas. Alle Tagfalter - Über 2000 Arten. 2. Aufl. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 383 S.

SCHWEIZERISCHER BUND FÜR NATURSCHUTZ (HRSG.)(1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. - Arten - Gefährdung - Schutz. 516 S.

WEIDEMANN, H.-J. (1986): Tagfalter: Entwicklung - Lebensweise. - Melsungen: Neumann-Neudamm (JNN-Naturführer), Bd. 1. 282 S.

WILLNER, W. (2012): Die Schmetterlinge Deutschlands in ihren Lebensräumen. Finden und Bestimmen. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim. 288 S.


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Weitere Informationen zu Schmetterlingen (Lepidoptera) im Internet

Portal für Schmetterlinge und Raupen (Walter Schön): über 11.000 Fotos, ca. 1.000 Artenportraits, Bestimmungshilfen, Infos, Kontakte, Links (Stand 06/2015)

Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V.: Infos, Kontakte, Links

Naturschutzbund (NABU) Nordrhein-Westfalen: TagfalterMonitoring in NRW, Kartieranleitung, Kommentierte Artenliste NRW, Infos...

Moths and Butterflies of Europe and North Africa: Diese italienische Seite in englischer Sprache zeigt jede Menge Fotos zu den Tag- und Nachtfaltern Europas.


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