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Dunkelgrüner Gelbrandrüssler - Chlorophanus viridis (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 31.10.2012


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Breitrüssler (Anthribidae)
Synonyme:



Curculio flavocinctus, Chlorophanus salicicola, Chlorophanus brevicollis, Chlorophanus inermis, Chlorophanus bompari, Chlorophanus germari, Chlorophanus cinerascens

Fotos (© Astrid Müller)
Bad Godesberg-Mehlem


(xxl-Foto)
21.06.2012

(xxl-Foto)
21.06.2012
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen



Dunkelgrüner Gelbrandrüssler - Chlorophanus viridis (Foto: Astrid Müller)

Halsschild, Halsschild- und Kopfunterseite und die Flügeldecken seitlich gelb beschuppt; restlicher Körper smaragdgrün oder kupfrig mit haarartigen und ovalen Schuppen bedeckt; Fühler und Beine dunkel mit grünen Schuppen und Haaren; Spitzen der Flügeldecken mit kurzem Fortsatz; Rüssel parallelrandig und in der Mitte mit schmaler Längsrippe; kurzer Fühlerschaft; verbreiterte Fühlerfurche, die am Auge ausläuft; Flügeldecken breiter als Halsschildbasis; Schenkel ohne Zahn; Klauen an der Basis nicht verwachsen

Körperlänge: 8-11 mm


Achtung! Ähnliche Arten:

Chlorophanus graminicola (Wiesen-Gelbrandrüssler): Flügelspitzenfortsätze mit langem Dorn; Flügeldecken auf den inneren Zwischenräumen kupferfarben oder braun beschuppt

Chlorophanus gibbosus (Weiden-Gelbrandrüssler): Flügelspitzenfortsätze mit langem Dorn; Flügeldecken an der Basis beim 3. und 4. Zwischenraum nicht nach vorn gezogen; gelbgrüner Rand der Flügeldecken nach innen unscharf begrenzt

Lebensraum
An Bach- und Flussauen, auf sumpfigen Wiesen, auf Weiden an Rändern feuchter Wälder, in Steinbrüchen, und an Feldrainen insbesondere an Erlen, Weiden, Disteln, Brennesseln und Ampfer zu finden. Der Dunkelgrüne Gelbrandrüssler ist von der Tiefebene bis ins Gebirge zu finden.

Biologie und Lebensweise
Die ausgewachsenen Käfer sind von Anfang Mai bis August in eher feuchten Lebensräumen (s. o.) zu finden. Dort ernähren sie sich von unterschiedlichen Laubgehölzen und Hochstauden (polyphag). Die Paarung findet im Sommer statt. Ihre Eier legen die Dunkelgrünen Gelbrandrüssler einzeln im feuchten Boden ab. Nach etwa 2 bis 3 Wochen schlüpfen die Larven, die sich im Boden entwickeln und dort an Wurzeln fressen. Nach der Überwinterung in einer selber angelegten kleinen Erdhöhle im Boden (etwa 5-12 cm tief) verpuppen sie sich im Frühjahr im Boden. Nach etwa 3 Wochen schlüpfen dann die Käfer, die sich nun wieder an die Erdoberfläche durchgraben müssen.

Nahrung



Dunkelgrüner Gebrandrüssler - Chlorophanus viridis auf Brennnessel (Foto: Astrid Müller, 21.06.2012, xxl-Foto per Mausklick)

Als Nahrungspflanzen werden in RHEINHEIMER, J. & M. HASSLER (2010) folgende Pflanzen genannt: Weiden, Pappeln, Erlen, Hasel, Kirsche, Ackerdistel, Große Brennnessel. Bei einer derart unspezifischen Nahrungswahl spricht man auch von polyphager Ernährung. Gefressen werden die Blätter (Loch- und Randfraß).

Verbreitung in D/Welt
In Europa bis in den Norden, aber ohne die Britischen Inseln und Skandinavien weit verbreitet, aber von unterschiedlicher Häufigkeit.
In ganz Deutschland - mit Ausnahme des Saarlands (MÖLLER et. al., 2006) - verbreitet und gilt als nicht selten (HARDE, et. al., 2006), bzw. vereinzelt vorkommend (ZAHRADNIK, 1985). RHEINHEIMER, J. & M. HASSLER (2010) weisen auf einen auffälligen Rückgang der Art in den letzten Jahren hin. In Baden-Württemberg ist demnach der Dunkelgrüne Gelbrandrüssler als lokal und ziemlich selten eingestuft und findet sich dort auf der Vorwarnliste. Als Hauptverbreitungsgebiet wird in Baden-Württemberg die Rheinebene angegeben.

Verbreitung in NRW
Über die Verbreitung in NRW liegen mir keine genaueren Informationen vor. Das hier gezeigte Exemplar stammt - passend zu den Angaben aus Baden-Württemberg - aus Bonn, Bad Godesberg-Mehlem, also aus direkter Rheinnähe. Weitere Fundmeldungen gibt es aber z. B. auch vom Teutoburger Wald (Borgholzhausen/Grenze Niedersachsen).

Benutzte Literatur
HARDE, K. W. und SEVERA, F. (2006): Der Kosmos Käferführer - Die Käfer Mitteleuropas. 5. Aufl., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.

MÖLLER, G.; R. GRUBE & E. WACHMANN (2006): Der Fauna-Käferführer I - Käfer im und am Wald. Fauna Verlag, Nottuln. 334 S.

RHEINHEIMER, J. & M. HASSLER (2010): Die Rüsselkäfer Baden-Württembergs. verlag regionalkultur. 944 S.

TRAUTNER, J.; K. GEIGENMÜLLER & U. BENSE (1989): Käfer beobachten, bestimmen. - Melsungen: Neumann-Neudamm. 417 S.

ZAHRADNIK, J. (1985): Käfer Mittel- und Nordwesteuropas. Paul Parey - 498 S.


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Weitere Informationen zu Käfern (Coleoptera) im Internet

AG Rheinischer Koleopterologen (www.koleopterologie.de): Die Seite zum Thema Käfer. Links, Veröffentlichungen, Termine, Fotogalerie


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