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Wiesengrashüpfer - Chorthippus dorsatus (ZETTERSTEDT, 1821)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek
Letzte Änderung: 12.08.2012


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Springschrecken (Saltatoria)
Familie: Feldheuschrecken (Acrididae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Wachtberg - Ließem


(xxl-Foto)
Weibchen
19.05.2012

(xxl-Foto)
Weibchen
19.05.2012

(xxl-Foto)
Weibchen
19.05.2012
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Braun oder olivgrün gefärbt, wobei der Rücken auch grasgrün sein kann; Abdomenspitze beim Männchen oft rot überzogen; Halsschildseitenkiele im vorderen Drittel parallel oder geringfügig nach vorne hin konvergierend, in den hinteren zwei Dritteln nach außen gebogen, aber niemals winkelig geknickt; der Thorax ist häufig dicht behaart; Radialader bei beiden Geschlechtern fast gerade, Costalfeld beim Weibchen dicht geadert und breit und selten weiß (weißer Flügelstreif); beim Männchen sind die Flügeldecken hinter dem Costalfeld stark verschmälert

Körpergröße: Männchen: 14-18 mm; Weibchen: 19-25 mm

Ähnliche Arten: Ch. dorsatus wird vor allem mit Ch. albomarginatus verwechselt. Bei Ch. albomarginatus ist allerdings die Radialader bei beiden Geschlechtern deutlich geschwungen während sie bei Ch. dorsatus fast gerade ist; beim Weibchen von Ch. albomarginatus ist häufig das Costalfeld weiß (weißer Flügelstreif) bei Ch. dorsatus hingegen nur sehr selten.

Im Folgenden können Sie sich die Gesänge der 2 ähnlichen Arten im Vergleich anhören. Der Sound wurde genehmigt verlinkt von der niederländischen Internetseite www.waarneming.nl. Das © der Gesangsaufnahmen liegt bei B. Odé:

Wiesen-Grashüpfer - Chorthippus dorsatus
Weißrandiger Grashüpfer - Chorthippus albomarginatus
Gemeiner Grashüpfer - Chorthippus parallelus

Lebensraum
Der Wiesen-Grashüpfer ist eine anspruchsvolle Art, die vor allem mäßig trockenes bis nasses, extensiv genutztes Grünland bewohnt. Dabei ist allerdings eine Bevorzugung von frischen bis feuchten Grünlandstandorten festzustellen. Zu den besiedelten Grünlandtypen gehören Pfeifengraswiesen, Kohldistelwiesen, Glatthaferwiesen sowie Kalk- und Silikatmagerrasen. Wichtig für das Vorkommen ist die extensive Nutzung, die sich durch keine oder nur eine geringe Dünung und eine extensive Beweidung bzw. ein extensives Mähen auszeichnet.
Neben dem Vorkommen im Grünland ist der Wiesen-Grashüpfer vereinzelt auch in Niedermooren, in Seggenrieden, auf Streuobstwiesen, in Weinbergen bzw. auf Weinbergsbrachen und Schlagfluren zu finden.

Biologie und Lebensweise
Der Wiesen-Grashüpfer lebt in der Grasschicht. Die Eiablage erfolgt dicht über dem Erdboden an oder zwischen Grashalmen sowie in dichter Vegetation. Die Eier haben eine mäßige Resistenz gegen Austrocknung, so dass zumindest der Standort der Eier mehr oder weniger feucht sein muss. Dies ist vermutlich für die Präferenz von frischen bis feuchten Grundlandstandorten verantwortlich. Der Entwicklungszyklus ist einjährig, wobei die Eier überwintern und die Larven dann im Juni schlüpfen. Es werden 4 Larvenstadien durchlaufen. Adulte Tiere können dann von Ende Juni bis Ende September gefunden werden.
Da der Gesang vom Wiesen-Grashüpfer und dem Gemeinen Grashüpfer (Chorthippus parallelus) ähnlich sind, kann es zu Fehlpaarungen kommen.



Hier können Sie sich ein kurzes Video mit Ton ansehen/-hören,
in dem der Gesang eines männlichen Wiesen-Grashüpfers zu hören ist (© Jonathan Neumann)!

Nahrung
Die Nahrung des Wiesen-Grashüpfers besteht hauptsächlich aus Gräsern.

Verbreitung in D/Welt
Der Wiesen-Grashüpfer hat eine euroasiatische Verbreitung. In Europa kommt er von Südschweden und Dänemark bis nach Südeuropa (Spanien, Süd-Italien, Süd-Bulgarien) vor. Auf den Britischen Inseln hingegen fehlt er. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Ost-Sibirien und Nordost-China.
In Deutschland ist der Wiesen-Grashüpfer weit verbreitet, wobei die Häufigkeit von Süden nach Norden hin abnimmt.

Verbreitung in NRW
Chorthippus dorsatus ist in NRW im Tiefland zwar weit verbreitet, ist aber dort nur vereinzelt anzutreffen. Im Bergland hingegen kommt der Wiesen-Grashüpfer nicht vor. Ein Verbreitungsschwerpunkt befindet sich in den nördlichen Teilen der Westfälischen Bucht und des Weserberglandes sowie im Westfälischen Tiefland und im östlichen Teil des Rheinischen Tieflandes.
Die Verbreitungskarte des Wiesen-Grashüpfers der AK Heuschrecken NRW

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (1993): Heuschrecken: beobachten, bestimmen - Naturbuch Verlag, Augsburg. 349 S.

DETZEL, P. (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. 580 S.

WENDLER, A. , LORENZ, C. & J. HORSTKOTTE (1999): Heuschrecken. 13. unveränderte Auflage; Hamburg. HRSG.: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 97 S.


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Weitere Informationen zu Heuschrecken (Saltatoria) im Internet

Arbeitskreis Heuschrecken NRW: Infos, Kontakte, Links, Artenlisten

Tier und Natur (Hans-Jürgen Martin): Informationen, Körperbau, Artenlisten...

Mark van Veen: Niederländische Seite mit Artenprofilen und Gesängen der Heuschrecken.


Zur Linkliste weiterer interessanter Heuschrecken-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de