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Weicher Dottertäubling -
Russula lundellii SINGER 1938 ex KONRAD et MAUBLANC 1952
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Täublingsartige, Sprödblättler (Russulales)
Familie: Milchlinge und Täublinge (Russulaceae)
Gattung: Täublinge (Russula)

Fotos (© Fredi Kasparek)
Südschwarzwald (Bärental, Hinterzarten) (1980)


(xxl-Foto)
   
Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
   
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Hut: 4-12 cm breit, jung halbkugelig, später flach polsterförmig, auch muldig einfallend, von gelborange- bis purpur-orangenrot, oft heller fleckig gezont, trocken: matt, feucht: schmierig, glänzend, Hutrand gerade, glatt, alt kurz und schwach gerieft.

Lamellen: erst weißlich, dann cremefarbig bis gelb, auf Druck spröde brechend, eng stehend, am Stiel gerade angewachsen.

Stiel: 3-6 x 1,5-2,5 cm, zylindrisch, weiß, jung voll, alt schwammig oder hohl.

Fleisch: weiß, fest, glatt brechend, geruchlos, Geschmack unangenehm, bitterlich bis scharf.

Sporenpulverfarbe: ockergelb

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Russula lundellii ist ausschließlich in Birkenbeständen meist außerhalb geschlossener Wälder wie z. B. in Parks, an See- und Teichufern, Birkenbrüchen mit mäßig sauren, anmoorigen Böden, oder in Birkenhainen auf feuchten wie trockenen Böden als Mykorrhizapilz der Birke zu finden.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Es gibt eine ganze Reihe ähnlicher Täublinge die "nur" Speisepilzsammler schwer oder gar nicht vom Weichen Dottertäubling unterscheiden können. Das liegt daran, dass wichtige, artprägende Merkmale dieser Arten nur mikroskopisch ermittelt werden können. Stellvertretend sei der Orangerote Graustiel-Täubling (Russula decolorans) und der Apfeltäubling (Russula paludosa) genannt.

   

Orangeroter Graustiel-Täubling (Russula decolorans) und Apfeltäubling (Russula paludosa), Fotos: F. Kasparek


Das Fleisch vom Orangeroten Graustiel-Täubling verfärbt vor allem am Stiel schon bald schmutzig grau. Der Apfeltäubling besitzt intensiv purpur- oder scharlachrote Hutfarben. Sein Stiel ist meistens rötlich gefärbt. Beide sind hauptsächlich in Nadelwäldern anzutreffen. Obwohl ihr Fleisch mild schmeckt, sollten sie zu Speisezwecken geschont werden, da sie zu den selteneren Täublingen gehören, die als wertvolle Mykorrhizapilze erheblichen Anteil zur Waldgesundung und zum Wohlbefinden ihres speziellen Baumpartners beitragen.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Weiche Dottertäubling ist wegen seines bitteren bis scharfen Geschmacks ungenießbar.

Erscheinungszeitraum
Frühsommer bis Herbstbeginn

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Russula lundellii gehört zu den seltenen Täublingen in Deutschland. Die Art ist nur von ein paar Dutzend Standorten bekannt, die meist äußerst klein sind, jedoch die charakteristischen Biotop-Eigenschaften aufweisen, (siehe Ökologie) welche die Art unbedingt als Voraussetzung braucht, um fruktifizieren zu können. Russula lundellii wird in der deutschen Roten Liste als stark gefährdet (RL 2) geführt.

Verbreitung in NRW
Die Vorkommen in NRW werden ähnlich bewertet, wie die in ganz Deutschland. Insidern sind allenfalls 3-5 Standorte im südlichen Westfalen bekannt.

Der Weiche Dottertäubling ist in NRW als Rote-Liste-2-Art eingestuft (= stark gefährdet).

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2

BREITENBACH, J., F. KRÄNZLIN (2005): Pilze der Schweiz, Band 6 Russulaceae. Milchlinge, Täublinge

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil A: Nichtblätterpilze. Eugen Ulmer Verlag GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttg.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

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