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Gewöhnlicher Haselbecherling, Kleiiger Haselbecherling -
Encoelia furfuracea (ROTH : PERS.) KARSTEN 1870
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Schlauchpilze (Ascomycetes)
Ordnung:

Schlauchpilze deren Schläuche zwecks Sporenbefreiung bei Reife platzen oder apikal aufreißen (Helotiales)
Familie:




Winzige bis mittelgroße Fruchtkörper (Apothecien), gestielt oder ungestielt, meist scheiben-, krug-, pokal- bis becherförmig, nackt oder stark behaart, Fruchtschicht (Hymenium) weiß, gelb, beige, braun, rot, violett oder schwarz (Inoperculate Ascomyceten), (Helotiaceae)
Gattung: Büschelbecherlinge (Encoelia)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Katzenbusch)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Fruchtkörper: 5-20 mm Ø, jung gedrängt büschelig wachsend, meistens unregelmäßig verformt und geschlossen, Außenseite stark kleiig-schorfig, der creme- bis beigebraune Belag ist leicht abwischbar. Später öffnen sich die herangereiften blasigen Becherchen und legen das rötlich-bis kastanienbraune glatte Hymenium (Fruchtschicht, Asci und Sporen produzierendes Gewebe) frei. Die Becherränder reißen gerne tief sternförmig ein und sitzen stiellos dem Substrat auf. Die Konsistenz der Becherchen ist ledrig-zäh.

Ökologie, Substrat, Lebensweise
An berindeten, abgestorbenen Hasel- und Erlenästen, meistens sitzen die Äste noch am Stamm. In Auenwäldern, an Weg- und Waldrändern, gern in der Nähe von Bach- oder Flussläufen. Der Gewöhnliche Haselbecherling lebt rein saprophytisch (besiedelt nur totes Holz).

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte




Schwarzbrauner Büschelbecherling (Encoelia fascicularis, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)


Der viel seltenere Schwarzbraune Büschelbecherling (Encoelia fascicularis) erscheint im Frühjahr und Herbst und könnte mit dem Gewöhnlichen Haselbecherling verwechselt werden. Seine Fruchtkörper erscheinen auch büschelig, aber mehr rundlich, becher- bis tellerförmig, seine Außenseiten sind fein filzig-kleiig besetzt, die Becherränder grauweißlich abgesetzt, leicht wulstig eingeschlagen und nur kurz gekerbt. Er verfärbt schon früh zu dunkel- bis schwarzbraun, alt schwarz. Das sicherste makroskopische Unterscheidungsmerkmal ist seine konstante Substratwahl, Pappel- und Eschenarten. Pilzkundler mit Baumkenntnissen sind hier klar im Bestimmungsvorteil.



Weiden-Büschelbecherling (Encoelia fimbriata, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)


Zwei weitere, nicht als Verwechslungsarten in Betracht zu ziehende Gattungsverwandte sind der Weiden-Büschelbecherling (Encoelia fimbriata) und das Rosenholz-Büschelbecherchen (Encoelia fuckelii). Einzelfruchtkörper von Encoelia fuckelii werden gerade einmal 1-4 mm groß. Encoelia fimbriata ist noch kleiner. Als büscheliger Sammelfruchtkörper erreicht er gerade mal 3-15 mm. Beide Arten sind ziemlich selten und in Pilzlerkreisen relativ wenig bekannt. Daher sollen sie hier mit vorgestellt werden.



Rosenholz-Büschelbecherchen (Encoelia fuckelii, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Giftigkeit bzw. Speisewert
Über Giftigkeit und Speisewert dieser Winzlinge ist nichts bekannt. Obige Frage ist eher den größeren Blätter- und Röhrenpilzen gewidmet.

Erscheinungszeitraum
Der Gewöhnliche Haselbecherling erscheint meist schon früh im Jahr, von Februar bis April. Da er kältetolerant ist, kann er leichte Nachtfröste schadlos überstehen. Die drei weiteren genannten Arten können bei optimaler Witterung ganzjährig fruktifizieren. Ihre Haupterscheinungszeit ist aber das Frühjahr.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Der Gewöhnliche Haselbecherling ist in ganz Deutschland zerstreut verbreitet. Die drei weiteren hier genannten Arten sind wesentlich seltener zu entdecken.

Verbreitung in NRW
Bis auf den Weiden-Büschelbecherling gilt in NRW das gleiche Verbreitungsbild wie für Deutschland angegeben. Diese in speziellen Sumpfbiotopen an Weiden und Schwarzdorn gebundene Art konnte in NRW noch nicht nachgewiesen werden. Erst in jüngerer Zeit ist die aus Luxemburg bekannte Art in Deutschland in der Eifel und im Saarland nur wenige Male nachgewiesen worden. Für das Saarland gelang dem Verfasser (F. Kasparek) der Erstnachweis.

Benutzte Literatur
BARAL, H.O. ET Al (2005): DVD "In Vivo Veritas" CC Ascomycetes, Helotiales, Sclerotiniaceae, Encoelioideae, Encoelia

BOLLMANN, A.; A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, Hornberg 2007, Vol. 2.

BREITENBACH, J. & F. KRÄNZLIN (1981): Pilze der Schweiz. Band 1 Ascomyceten

DENNIS, R. W. G.(1978): British Ascomycetes, S. 154-155

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 2: Schlauchpilze.Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

MARSON, G. (1987): Arbeitsgemeinschaft Mykologie Ostwürttemberg (AMO). Beiträge zur Kenntnis der Pilze Mitteleuropas III, Über drei weidenbewohnende Ascomyceten aus Luxemburg, S. 465-484

RYMAN, S. & I. HOLMASEN (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

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