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Beringter Flämmling - Gymnopilus junonius (FR. 1821) ORTON 1960
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Schleierlingsverwandte, Haarschleierlinge (Cortinariaceae)
Gattung: Flämmling, (Gymnopilus)

Synonym:

Gymnopilus spectabilis (WEINM. : FR.) A. H. SMITH

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Katzenbusch)


(xxl-Foto)

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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Großer, orangegelber bis -brauner Fruchtkörper mit faserig-schuppigem Hut und beringtem Stiel. Meist büschelig an Laubholz wachsend.

Hut: 5-20 cm Ø, jung halbkugelig, dann stumpf kegelwüchsig, später flach konvex, erst leuchtend gelborangefarben, dann orangebraun oder fuchsiggelb bis rostgelb. Hutoberfläche jung und trocken fein samtig belegt, dann längsfaserig-filzig, später feinschuppig aufreißend, zur Hutmitte auch grobschollig aufplatzend. Hutrand lange eingerollt und mit Velumresten behaftet, nie gerieft, nicht hygrophan.

Lamellen: jung gedrängt stehend, ausgereift normal weit, ausgebuchtet angewachsen auch mit kurzem Zähnchen herablaufend, bauchig, erst blass cremegelblich, alt rostgelb bis rostbraun, Schneiden schartig, gleichfarbig.

Stiel: 5-16 x 1-6 cm, Oberteil fast zylindrisch, zur Basis keulig angeschwollen, im Substrat wurzelartig ausspindelnd, jung voll, alt hohl, Grundfarbe blass gelblich, mit orangefuchsigem Filz behangen auch feinschuppig bis faserig aufreißend, jung im oberen Drittel immer ein häutiger Ring vorhanden, der im Alter oft nur noch rudimentär oder als Ringzone erkennbar ist.

Fleisch: In Hutmitte dick und fest, im Alter schwammig, im Stiel faserfleischig, gelb-, gelborange, Geruch pilzig bis säuerlich, Geschmack bitter

Sporenpulver: rostbraun

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Beringte Flämmling ist ein Saprobiont und Schwächeparasit der meist büschelig innerhalb und außerhalb von Wäldern auftreten kann. Er besiedelt Stümpfe, Wurzeln und Äste verschiedener Laubbäume wie Eichen, Buchen, Birken, Erlen, Kastanien u. a. mehr. Gelegentlich greift er aber auch kranke, noch stehende Laubbäume vor allem im Wurzelbereich an. Selten wird er an Nadelhölzern entdeckt. Dieser markante Flämmling ist eher ein Pilz des Flachlandes. Höhenlagen über 500 m meidet er.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte



Geflecktblättriger Flämmling (Gymnopilus penetrans, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Ein kleinerer, nur halb so groß werdender Gattungsverwandter ist der Geflecktblättrige Flämmling (Gymnopilus penetrans). Sein schmächtiger Wuchs und der unberingte Stiel lassen keine Verwechslung mit seinem großen Bruder zu. Im Gegensatz zum Beringten Flämmling bevorzugt er Nadelholz, besiedelt aber auch totes Laubholz.



Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Der Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea) hat gewisse Ähnlichkeit mit dem Beringten Flämmling. Durch seinen feinkörnigen, samtig-glimmerigen Hut ohne Filzsträhnen oder Schuppen, seine warmen beigebraunen Farben und den Einzelwuchs auf humosen Böden (meist in dicken Laubpolstern), lässt er sich problemlos vom Beringten Flämmling unterscheiden.




Löwengelber Rauhkopf (Cortinarius limonius, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Im Heer der Großgattung Schleierlinge (Cortinarius) gibt es eine Reihe von Arten, die durchaus zu Verwechslungen Anlass geben. Einer davon, der Löwengelbe Rauhkopf (Cortinarius limonius) gehört dazu. Er erreicht allerdings nur Hutgrößen von maximal 8 cm Ø, die bei Feuchtigkeit hygrophan durchscheinen und ± glatt oder an den Rändern nur feinschuppig gemustert sind. Sein Stiel ist unberingt, gelegentlich mit einer angedeuteten Ringzone versehen (Reste des Hutvelums), die sich auch am Hutrand oder auf dem Stiel als spinnengewebeartiger Belag lange halten. Der Löwengelbe Rauhkopf ist ein Mykorrhizabildner der vorwiegend in montanen Nadelwäldern auf nacktem Boden einzeln wachsend erscheint.




Rhabarberfüßiger Rauhkopf (Cortinarius callisteus, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Er und einige ähnliche Rauhköpfe, z. B. der Rhabarberfüßige Rauhkopf (Cortinarius callisteus), der nach Lokomotivendampf riecht oder der Gebuckelte Rauhkopf (Cortinarius speciosissimus), der einen farbigen mehrfach gegürtelten Stiel besitzt, sind stark giftig! Speisepilzsammlern sei empfohlen, auch weniger bekannte Giftpilze gut zu studieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.



Gebuckelter Rauhkopf (Cortinarius speciosissimus, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Giftigkeit bzw. Speisewert
Wegen seines bitteren Geschmacks wird der Beringte Flämmling und alle weiteren Flämmlinge als ungenießbar gewertet. Ebenfalls ungenießbar ist der Glimmerschüppling. Allerdings soll er von unkundigen Pilzsammlern wiederholt und unbeschadet verzehrt worden sein.
Die drei hier genannten Rauhköpfe sind alle giftig!

Erscheinungszeitraum
Die hier genannten Arten erscheinen im Sommer bis zum Spätherbst.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Der Beringte Flämmling ist in allen Bundesländern bekannt und gut verbreitet. Gebirgs- und Berglagen über 500 m ü. N. meidet er weitgehend.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW ist der Beringte Flämmling eine in allen Gegenden zerstreut vorkommende Art die nirgendwo gefährdet ist.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A.; A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage. Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2

BREITENBACH, J. & F. KRÄNZLIN (2000): Pilze der Schweiz. Band 5, Blätterpilze 3. Teil, Cortinariaceae, Verl. Mykologia Luzern

DÄHNCKE, R. M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos. Weltbild Verlag GmbH, Augsburg

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Bestimmungsbuch. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West. Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Eugen Ulmer Verlag

LUDWIG, E. (2001): Pilzkompendium Band 1, Beschreibungen. IHW-Verlag Eching

LUDWIG, E. (2001a): Pilzkompendium Band 1, Abbildungen. IHW-Verlag Eching

MICHAEL, E.; B. HENNIG & H. KREISEL (1978): Handbuch für Pilzfreunde Band IV. Gustav Fischer Verlag Jena

RYMAN, S. & I. HOLMASEN (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

www.pilzfinder.de: Sehr schöne Bildsuche, Kochrezepte, Pilze von A-Z, Tipps, Infos...


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