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Gegürtelter Egerling - Agaricus subperonatus (LANGE 1939) SINGER 1951
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Egerlingsartige (Agaricaceae)
Gattung: Egerlinge (Agaricus)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Hertener Schloßpark); MTB 4208/2 Wulfen (Foto 5)


(xxl-Foto)

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Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus-Habitat: Kräftiger, meist auf kompostierten oder humusreichen Böden büschelig wachsender Egerling mit ± schmutzigbraunem Hut und beringtem Stiel.

Hut: 5-15 cm Ø, jung halbkugelig bis stark konvex, später flach polsterförmig, alt gelegentlich mit niedergedrückter Mitte. Rand oft mit weißen Velumresten besetzt, jung cremefarben bis blassbraun, später reißt die Huthaut radialstreifig oder grobschuppig auf und zeigt den Hut in schmutzig ockerbraunen Farben.

Lamellen: jung rosa, dann rot- bis schokoladenbraun, schließlich schwarz, eng- und freistehend, den Stielansatz nicht erreichend, Schneiden gleichfarbig

Stiel: 5-10 x 1,5-3,5 cm, zylindrisch, Basis im Boden verjüngend, jung voll, alt hohl werdend, weißlich bis schmutzig rosabräunlich, fein bis deutlich genattert, vor allem über dem Ring, im unteren Drittel 1-3 gegürtelte Ringzonen, die aber auch gänzlich fehlen können. Ring wulstig, dickhäutig, oberseits gerieft, unterseits fein bräunlich geschuppt.

Fleisch: weißlich, jung hart, im Schnitt oder Bruch leicht rötend, alt mehr bräunend, Geruch jung angenehm würzig, alt moderig oder fischartig, Geschmack jung pilzig, später widerlich.

Sporenpulver: purpurbraun

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Den Gegürtelten Egerling wird man in geschlossenen Wäldern nicht antreffen. Er ist ein Freund offener Standorte und fühlt sich in dickem, moderigem Humus, auf kompostierten Plätzen in Parks/Gärten, auf Friedhöfen, oder sonstigen gedüngten Böden unter Laubbäumen wohl. Auch auf Viehweiden oder verwahrlosten Rasenflächen ist Agaricus subperonatus zu finden. Er ist ein reiner Saprobiont (Streuzersetzer).

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Ähnliche, braunschuppig aufreißende Egerlinge mit rötendem Fleisch gibt es einige die durchaus mit dem Gegürtelten Egerling zu verwechseln sind. Drei davon sind der Großsporige Blut-Egerling (Agaricus langei), der Kleinsporige Blut-Egerling (Agaricus sylvaticus) und der Braunschuppige Riesen-Egerling (Agaricus augustus). Diese Arten wachsen an anderen Standorten, mehr in geschlossenen Wäldern, an Waldrändern oder auf ungedüngten Böden und Rasenflächen etc.



Großsporiger Blut-Egerling (Agaricus langei, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)


Der Großsporige Blut-Egerling erscheint meistens einzeln aber gesellig. Er rötet im Schnitt oder bei Verletzung am Hut und Stiel augenblicklich und ist bei Laub- und Nadelbäumen auf kalkhaltigen Böden zu finden.



Kleinsporiger Blut-Egerling (Agaricus sylvaticus, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)


Auch das Fleisch des Kleinsporigen Blut-Egerlings läuft bei Verletzung blutrot an. Seine Lebensräume sind überwiegend Nadel- und Nadel-Laubwälder mit neutralen bis saueren Böden. Er kann einzeln wachsen, Hexenringe bilden, oder büschelig erscheinen.

   

Braunschuppiger Riesen-Egerling (Agaricus augustus, Foto 1: Fredi Kasparek, Foto 2: Klaus Siepe) (xxl-Foto 1), (xxl-Foto 2)


Der Braunschuppige Riesen-Egerling sucht auch das offene Geländ. Er fällt aber durch seine enorme Größe, den einfachen Ring am Stiel ohne Gürtelzonen und seinen angenehmen Mandelgeruch sofort auf.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Alle hier genannten Arten sind essbar. Der Gegürtelte Egerling sollte aber, wenn überhaupt, nur jung zubereitet werden, was für die beiden anderen Egerlinge auch zu empfehlen ist. Mit zunehmendem Alter riecht und schmeckt der Gegürtelte Egerling penetrant unangenehm-widerlich und ist dann zu meiden. Ähnliche Erfahrungen wurden auch schon mit dem Kleinsporigen Blut-Egerling gemacht.

Erscheinungszeitraum
Sommer-Spätherbst

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Alle hier abgehandelten Egerlinge sind in ganz Deutschland verbreitet.

Verbreitung in NRW
Der Gegürtelte Egerling ist, aufgrund der zunehmenden Umgestaltung von großflächigem Weideland in Ackerland, der häufigste Egerling in NRW. Damit hat er den Wiesen-Egerling (Agaricus campestris) inzwischen übertroffen. Die wenigen noch verbliebenen Pferde- und Kuhweiden in meinen Begehungsflächen werden regelmäßig gedüngt, was für den Wiesen-Egerling tödlich ist.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2

BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz, Band 4. Blätterpilze 2. Teil. Verlag Mycologia Luzern

DÄHNCKE, R. M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon. Einhorn-Verlag, Schwäbisch Gmünd

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

LUDWIG, E. (2007): Pilzkompendium Band 2, Beschreibungen; Die größeren Gattungen der Agaricales mit farbigem Sporenpulver (ausgenommen Cortinariaceae)

LUDWIG, E. (2007 a): Pilzkompendium Band 2, Abbildungen; Die größeren Gattungen der Agaricales mit farbigem Sporenpulver (ausgenommen Cortinariaceae)

MONTAG, K. (2000): Pilze schneller und einfacher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Co., Stuttgart

RYMAN, S. / I. HOLMASEN (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

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